Forschungsinstitut und Geschäftsstelle

Als Forschungsinstitut begleitet und unterstützt das ZfW – Zentrum für Wirtschaftsethik die Arbeit des Deutschen Netzwerks für Wirtschaftsethik in seinen drei Themenfeldern:

  • Nachhaltige Entwicklung und globales Ethos
  • Integrität und Compliance
  • Verantwortung von Organisationen (CSR).

Die Arbeit des Zentrums für Wirtschaftsethik umfasst u. a. folgende Aktivitäten:

  • Vernetzung in die wissenschaftliche Fachcommunity
  • Durchführung wissenschaftlicher Kolloquien und Forschungsprojekte
  • Unterstützung der DNWE-Publikationen bei Suche und Auswahl von Autoren und Forschungsbeiträgen
  • Unterstützung der Regional- und Themenforen.
 

 

Die Geschäftsstelle

Wissenschaftlicher Direktor

eMail: stephan.grueninger@htwg-konstanz.de

Wissenschaftlicher Direktor

eMail: fetzer@dnwe.de

Geschäftsführerin

eMail: kettler@zfw-cm.de

Assistent der Geschäftsstelle

eMail: kapp@dnwe.de

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

e-mail: anna.zubrod@htwg-konstanz.de

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

e-mail: christine.butscher@zfw-cm.com

Statements

NACHHALTIGE ENTWICKLUNG UND GLOBALES ETHOS

“Die Nachhaltigkeitskommunikation wird in den kommenden Jahren vor allem für die KMUs relevant. Dabei werden die aus einer transparenten Wesentlichkeitsanalyse hervorgegangenen Kernthemen eines Unternehmens in den Vordergrund rücken und neue Medien, v. a. das Internet, unterstützen.” (Alexander Brink)

„Der Trend von Unternehmen hin zur Nachhaltigkeit hat sich insbesondere auch gegenüber den Begriffen der sozialen Verantwortung (CSR) oder des Unternehmensbürgers (Corporate Citizen) durchgesetzt, wie auch empirisch anhand der Nachhaltigkeitsberichterstattung zeigen kann kann (Gatti und Seele 2013). Der grosse Fortschritt des Nachhaltigkeitsbegriffs ist dabei, dass er auch zukünftige Generationen als Anspruchsgruppe versteht. Doch wirtschafts-ethisch besteht auch ein Problempotential im Begriff der Nachhaltigkeit, da der Begriff nur noch in seiner zeitlichen Dimension verstanden werden kann und ihm so die eigentlich zentralen Aspekte der Generationengerechtigkeit, der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit genommen werden und er zur ausgehöhlten Modephrase werden kann („nachhaltige. Wir konnten beispielsweise zeigen, dass Unternehmen soziale und ökologische Risiken nicht immer entlang ihrer Risikodisposition berichten (Lock und Seele 2013).“ (Peter Seele)

“Die nachhaltige Gestaltung der Wertschöpfungskette ist nicht nur eine Herausforderung für die Unternehmen, sondern auch für die Konsumenten. Der nachhaltige Konsum wird für eine nachhaltige Marktwirtschaft im Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen.” (Ludger Heidbrink)

Publikationen zum Weiterlesen:

  • Heidbrink, Ludger, Schmidt, Imke und Ahaus, Björn Hg): Die Verantwortung des Konsumenten. Über das Verhältnis von Markt, Moral und Konsum, Frankfurt/New York 2011.
  • Brink, Alexander: Nachhaltigkeitsberichterstattung: Entstehungsgeschichte, Status Quo und aktuelle Entwicklungen, in: Krylov, A. (Ed.): Business Ethics: Expectations of Society and the Social Sensitisation of Business, Moskau: IKAR (gemeinsam mit J. W. Habenschuss) (im Erscheinen) (2014).
  • Lock, Irina, Seele, Peter (2013): Analyzing sector-specific CSR reporting: Social and environmental disclosure to investors in the chemicals and banking & insurance industry. In: Corporate Social Responsibility and Environmental Management. DOI: 10.1002/csr.1338.
  • Gatti, Lucia, Seele, Peter (2013): Evidence for the Prevalence of the Sustainability Concept in European Corporate Responsibility Reporting. Sustainability Science DOI: 10.1007/s11625-013-0233-5.

INTEGRITÄT UND COMPLIANCE

“Mit der Geburt des homo oeconomicus war zugleich das Ende des Ehrbaren Kaufmanns besiegelt. Studien zeigen, dass die im idealisierten ökonomischen Verhaltensmodell vorherrschende Konstanz der Präferenzen in der Praxis nicht vorkommt. Der Ehrbare Kaufmann steht vor einer Renaissance, da er wohlüberlegt und bei der Ehre des wahren Kaufmanns agiert. Mit einem stärkeren Fokus auf die Innensteuerung und durch mehr Selbstbewusstsein im Hinblick auf unsere individuelle und auch korporative Autonomie könnten KMUs – einmal mehr – zu heimlichen Helden werden.” (Alexander Brink)

„Integrität ist ein ideales Regulativ. Jene mit besonderer Verantwortung oder an der Spitze von Organisationen scheinen unter besonderer Integritätsbeobachtung zu stehen. Dies kann man etwa zeigen, wie Luxus-Gegenstände von CEOs beobachtet und kommentiert werden (Seele 2012). Jene an der Spitze, verantwortlich für milliardenschwere Unternehmen und zigtausende von Mitarbeitern haben also einen höheren Hebel mit ihren Entscheidungen (Seele 2011), weshalb deren durch mangelnde Integrität getroffene Entscheidungen mehr Schaden anrichten können. Aber sollte die Integritätsanforderung nicht an alle gleich gestellt werden.“ (Peter Seele)

„Der Erfolg von Führungskräften beruht zu einem wesentlichen Teil auf sozialen und kulturellen Tugenden, zu denen auch Aufrichtigkeit und Integrität gehört. Unternehmen des 21. Jahrhunderts werden langfristig nur dann am Markt überleben, wenn sie sich als integre und glaubwürdige Mitglieder der Gesell-schaft verstehen.” (Ludger Heidbrink)

Publikationen zum Weiterlesen:

  • Brink, Alexander: Die Wiedergeburt des Ehrbaren Kaufmanns, in: Forum Wirtschaftsethik, Online-Zeitschrift des dnwe 2/2013.2–7.
  • Seele, Peter (2011): Ethik der Existenzsicherung. Über die soziale Verantwortung des Unternehmertums bei Aristoteles. In: Seele, P. (Ed.): Ökonomik, Politik und Ethik in der praktischen Philosophie der Antike. Berlin/New York: DeGruyter. 115-133.
  • Seele, Peter (2012): Die ethische Hybris des Luxus: Betrachtungen anhand wegretuschierter Uhren eines CEOs und eines Kirchenoberhauptes.In Ethica 12/3. 273-281.
  • Heidbrink, Ludger und Seele, Peter: Unternehmertum. Vom Nutzen und Nachteil einer riskanten Lebensform, Campus Verlag, Frankfurt/New York 2010.

VERANTWORTUNG VON ORGANISATIONEN (CSR)

“Intelligente Lösungen zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung entwickeln sich zunehmend dezentral und regional, dort wo die ökonomischen und sozialen Herausforderungen liegen. Das Shared-Value-Konzept liefert eine gute Voraussetzung, um diesen Problemen zu begegnen, und könnte das Shareholder Value Konzept – auch von Großunternehmen – schon bald ablösen.” (Alexander Brink)

„Häufig denkt man bei Verantwortung an verantwortlich im Sinne vonhaftbar oder belangbar sein. So wird Verantwortung eine riskante Bürde und das Abschütteln derselben zum strategischen Ziel. Doch die Wortwurzel verweist uns auf den kommunikativen Akt: Antworten. Rede und Antwort stehen. In der Wirtschaftsethik adressieren wir insbesondere jene Verantwortungen und Verant-wortlichkeiten, die auf soziale und ökologische Belange ausgerichtet sind und im Black-Box Modell des Unternehmens (nach wie vor aber zunehmend weniger) als Externalität bezeichnet werden (Heidbrink und Seele 2007). Unternehmensverantwortung betrifft insbesondere die Bereiche der Operationen entlang der Zulieferkette (Seele und Knebel 2013) sowie die professionelle Kommunikation an die betreffende Öffentlichkeit (Stakeholder).” (Peter Seele)

“Die Fähigkeit und Aufgabe wirtschaftlicher Akteure, die gesellschaftlichen Folgen ihres Handelns im Blick zu behalten und dabei die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte so miteinander abzuwägen, dass am Ende das Gemeinwohl im Vordergrund steht.“ (Ludger Heidbrink)

Publikationen zum Weiterlesen:

  • Heidbrink, Ludger: Der Verantwortungsbegriff der Wirtschaftsethik, in: Handbuch der Wirtschaftsethik, hrsg. von Michael Assländer, Stuttgart 2011, S. 188-197.
  • Heidbrink, Ludger; Seele, Peter (2007): Who Responds to Whom? Corporate Culture and the Question of Communicating Responsibility. In: CRR WP 1(2).
  • Seele, Peter; Knebel, Sebastian (2013): Zwischen Wettbewerbsdruck, Reputationsrisiko und ethischer Verantwortung: Ein Beitrag zum Spannungsfeld Unternehmen, Zulieferer und Konsument. In: Journal of Economic Policy/Wirtschaftsdienst No. 93/4. P. 215-232.
  • Brink, Alexander: Vom Shareholder-Value zum Shared Value. Gedanken über die Neuorganisation unserer Wirtschaft, in: bdvd-aktuell (Bundesverband deutscher Volks- und Betriebswirte e.V.), 121, 3/2013, 12–14 (gemeinsam mit P. Bungard) (2013).