Forschung am Zentrum für Wirtschaftsethik

Als wissenschaftliches Institut des DNWE bearbeitet das ZfW Forschungsfragen in den Bereichen:

  • Wirtschafts- und Unternehmensethik
  • Compliance & Integrity
  • Corporate Social Responsibility
  • Nachhaltigkeit

Laufende Forschungsprojekte

Entwicklung eines Monitoringverfahrens für KMU

Projektbeschreibung und Projektziel

Im Auftrag der Stiftung „CLUB OF HAMBURG – Erfolg mit Anstand“ wurden in den Jahren 2016 bis 2018 am Konstanz Institut für Corporate Governance (KICG) der HTWG – Hochschule Konstanz unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Annette Kleinfeld die möglichen normativen Grundlagen für ein von der Stiftung verliehenes Gütesiegel „Erfolg mit Anstand“ bzw. für einen sogenannten „Deutschen Ethik Index – DEX“ untersucht, der Organisationen aller Rechtsformen, Größen und Branchen offenstehen soll. Im Mai 2019 erfolgte nach der Ausarbeitung entsprechender Anforderungen und Evaluierungsmethoden die Aufnahme der ersten Organisationen im DEX. Nach Ablauf eines festgelegten Zeitraums muss eine erneute Begutachtung und/oder Auditierung erfolgen, um den aktuellen Reifegrad des Unternehmens zu erheben. Wie andere Organisationen auch, die Preise, Siegel oder Zertifizierungen verleihen, steht die Stiftung vor der Herausforderung, die ausgezeichneten Unternehmen kontinuierlich „zu überwachen“, um sicherzustellen, dass keine Umstände eingetreten sind oder Aktivitäten stattfinden, die den bislang erreichten Reifegrad und damit die Legitimität der Listung und/oder Auszeichnung mit dem Gütesiegel in der jeweils erreichten Kategorie in Frage stellen. Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, ein Monitoring-System zu entwerfen, mit welchem eine oben beschriebene kontinuierliche „Überwachung“ kleinerer, mittelständischer oder mittelständisch geprägter Unternehmen erfolgen kann.

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Vertrauen durch Integrität – ein Managementmodell zur Gestaltung und Sicherung der Unternehmensverantwortung

Projektbeschreibung und Projektziel

Unternehmen tragen Verantwortung – darüber besteht internationaler Konsens. Wie weit die unternehmerische Verantwortung reicht, reichen kann oder reichen muss, wer über die Reichweite der Verantwortung entscheidet und welche Instanz den ultimativen Primat in der Verantwortungsdiskussion übernimmt – all dies sind jedoch offene Fragen. Wie Unternehmen in solchen Spannungsfeldern handlungsfähig bleiben können und wie unternehmerische Verantwortung aktiv gemanagt und gestaltet werden kann, das ist Gegenstand des Forschungsprojekts. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, mit einer Vielzahl von teils widersprüchlichen Anforderungen umzugehen, indem sie sich normativ zu den Themen positionieren und diese Position glaubwürdig intern als auch extern kommunizieren. So können Unternehmen seitens der Stakeholder Vertrauen in das Unternehmen erzeugen und gezielt eine Reputation für Vertrauenswürdigkeit aufbauen. Beides sind notwendige Voraussetzungen für die Investition der Stakeholder in das Unternehmen und damit für die Sicherung der Unternehmensexistenz. Die Entwicklung von Empfehlungen zum Umgang mit solch widersprüchlicher Aspirationen sowie die Entwicklung möglichst konkreter und wirksamer Maßnahmen und Instrumente für ein professionalisiertes Vertrauensmanagement sind Zielsetzungen des Forschungsvorhabens.

Compliance und Integrität in der Krise – Führungskräftebefragung

Projektbeschreibung und Projektziel

In enger Kooperation des ZfW mit der Kommunikationsagentur A&B One wurden im November 2020 mehr als 300 Führungskräfte aller Ebenen zum Thema Compliance-Kommunikation befragt. Die Studie zeigt eindrücklich, dass noch immer 56 % der Führungsverantwortlichen großer Unternehmen von ihrem Arbeitgeber erwarten, dass er sich stärker als bisher für Integrität, Transparenz und Fairness im Wettbewerb einsetzt. Ein ethisch einwandfreies Geschäftsgebaren ist demnach für die Arbeitgeberbindung wichtiger als ein an Nachhaltigkeit oder Klimaschutz ausgerichteter „Purpose“. Integer zu handeln hat in den Unternehmen allerdings nicht immer oberste Priorität – so die Sicht der Befragten. Die Entwicklung einer wertebasierten Compliance-Kultur wird essenziell, weil die Arbeit im Home Office mehr Eigenverantwortung erfordert: Geltende Regeln sind dort weniger präsent, ihre Einhaltung kann schlechter kontrolliert werden. 37 % der Führungskräfte schließen nicht aus, dass es beim Remote Working zu mehr bewussten Regelverstößen kommt. Das Studien-Booklet erhalten Sie hier zum Download.

ZfW-Standards und -Leitfäden

Ein Schwerpunkt der Forschung im ZfW liegt in der Erarbeitung und Entwicklung von Standards für Werte- und Compliance-Management-Systeme für alle Arten von Organisationen. Die folgenden Standards, Leitfäden und Stellungnahmen wurden vom ZfW konzipiert und nach Beratungen und Austausch mit Experten aus Praxis und Beratung im Forum Compliance & Integrity (FCI) und Forum Compliance Mittelstand (FCM) vom ZfW herausgegeben: